Sehr geehrter Herr Bauer,

vielen Dank für Ihre Fragen, die wir der Reihe nach beantworten möchten:

Gibt es fertige Konzepte zur praktischen Ausgestaltung mobiler heißer Zellen und wenn, wie sehen diese aus?

Das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (heute: Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung) hat im Rahmen der 9. Änderungsgenehmigung vom 19. Dezember 2019 für das Standort-Zwischenlager Biblis das grundlegende Konzept zur Errichtung einer mobilen Primärdeckelwechselstation für Transport- und Lagerbehälter der Bauart CASTOR HAW28M geprüft und kam zu dem Ergebnis, dass ein solches Konzept technisch umsetzbar ist. Darüber hinausgehende Konzepte zur Umsetzung sind BGZ nicht bekannt.

Gab es sonst Forschung zu dieser Idee in den letzten Jahren?

Unserer Kenntnis nach nicht.

Haben Sie Kenntnis über den evtl. praktischen Einsatz mobiler heißer Zellen im Ausland?

Nein.

Wie bewerten Sie den möglichen Einsatz von mobilen heißen Zellen an langfristigen Zwischenlagerstandorten in Deutschland?

Ein solcher Einsatz ist auch unter den zeitlichen Randbedingungen einer längerfristigen Zwischenlagerung extrem unwahrscheinlich. Der Einsatz einer mobilen heißen Zelle zur Reparatur des Primärdeckels wäre eine von mehreren möglichen Maßnahmen in dem an sich schon unwahrscheinlichen Fall eines Versagens der Dichtheit des Primärdeckels. Die mobile heiße Zelle soll dann zum Tragen kommen, wenn alle anderen möglichen Maßnahmen nicht zu einer Abtransportierbarkeit des Behälters führen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr BGZ-Team