Ich bedanke mich, dass meine vielen Fragen beantwortet worden sind, allerdings vermisse ich z.T. konkrete Antworten. Sie könnten diese mit Sicherheit geben, ansonsten dürfte das BLZ überflüssig sein. Deshalb stelle ich meine Frage nun anders. In einem renommierten Online-Magazin ist zu lesen „Lager Konrad kann bisher die Hälfte des schwach und mittelradioaktiven Abfalls einlagern. Für die andere Hälfte fehlt bisher eine endgültige Unterbringung und Einlagerung.“ Es geht um mehr als 300 000 Kubikmeter schwach und mittelradioaktive Abfälle, richtig? Stimmen diese Zahlen in etwa?

Welche Mengenbegrenzung gibt es für die Lagerung im Schacht Konrad? Diese Zahl dürfte doch bekannt sein. Monatlich, jährlich wird die Menge entsprechenden Abfalls wachsen. Verbleiben diese neuen Bestände dann in den Zwischenlagern? Wird das jetzt beschlossene Endlager das einzige bleiben? Kann die Kapazität im Schacht Konrad erweitert werden? Verbeiben die Mengen, die dort ab 2027 nicht eingelagert werden können, dann in den jetzt vorhandenen Zwischenlagern oder im LOK? Wird der Schacht Konrad tatsächlich bis 2027 fertig sein und die bereits jetzt vorhandenen Mengen aufnehmen können? Wie lange müssen diese Mengen dort verbleiben? Anders gefragt: nach wieviel Jahren können dort gelagerte Abfälle wieder ausgelagert werden und wohin werden sie dann verbracht? Wie stimmig ist dieses Konzept insgesamt?

Das Endlager Konrad ist für bis zu 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle konzipiert. Diese Menge entspricht dem laut Nationalem Entsorgungsprogramm zu erwartenden Abfall aus dem Betrieb und Rückbau der Atomkraftwerke, aber auch aus Industrie, Medizin und Forschung.

Darüber hinaus werden laut Nationalem Entsorgungsprogramm bei der Rückholung aus der Schachtanlage Asse II etwa 200.000 Kubikmeter radioaktiven Abfalls erwartet. Vorsorglich eingeplant ist auch eine Menge von 100.000 Kubikmeter von Abfällen aus der Urananreicherung, die ggf. in Deutschland entsorgt werden müssen. Es muss noch geklärt werden, ob für diese Abfälle ein weiteres Endlager notwendig ist oder dafür das geplante Endlager für hochradioaktive Abfälle mitgenutzt werden kann. Beide Varianten werden diskutiert. Unabhängig davon, wo die Abfälle aus der Schachtanlage Asse II endgelagert werden, werden sie bis dahin keinesfalls ins Logistikzentrum in Würgassen transportiert. Die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) wird an der Schachtanlage Asse ein eigenes Zwischenlager errichten. Von dort aus wird auch der Abtransport ins Endlager erfolgen. Zu diesem und anderen Themen der Rückholung hatte die BGE übrigens vor wenigen Tagen einen Plan vorgelegt. Sie finden das Dokument hier. Zum Thema Zwischenlager an der Schachtanlage beachten Sie bitte insbesondere Kapitel 5.2, ab Seite 79.

Bei den eingangs genannten 303.00 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Abfälle handelt es sich um die finale Menge, die mit dem erfolgten Rückbau aller deutschen Atomkraftwerke anfällt. Die Abbildung 2.2 im Nationalen Entsorgungsprogramm auf Seite 11 des Dokuments verdeutlicht diese Entwicklung. Die Grafik finden Sie hier.

Das bedeutet, dass anschließend keine weiteren Abfälle in den dezentralen Zwischenlagern eingelagert werden. Diese dezentralen Zwischenlager werden mit dem Einlagerungsbeginn im Endlager Konrad und der Betriebsaufnahme des Logistikzentrums schrittweise geleert und anschließend geschlossen. Dies bedeutet auch, dass sowohl das Endlager Konrad als auch das Logistikzentrum nach Leerung der dezentralen Zwischenlager geschlossen werden. Die Einlagerung im Endlager Konrad beginnt im Jahr 2027 und soll nach maximal 30 Jahren beendet sein. Mit dem Logistikzentrum für das Endlager Konrad wird es jedoch möglich, die Einlagerungszeit zu reduzieren.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr BGZ-Team

Science Busters

Foto: © Ingo Pertramer_BueroAlba

Die SCIENCE BUSTERS sind längst Kult. Mit ihren Wissenschaftskabarett-Shows gastieren sie in Theatern im gesamten deutsch­sprachi­gen Raum. Fürs Fernsehen (ORFeins und 3Sat) haben sie seit 2011 mehr als 100 Sendungen aufgezeichnet. Seit 2007 lautet auch in ihrer wöchentliche Radio­kolumne auf FM4 das Motto: “Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ (Marie v. Ebner-Eschenbach)

Farbenfroh, lehrreich und unterhaltsam! Denn: Topwissenschaft und Spitzenhumor müssen keine Feinde sein! Im Jahr 2015 haben die SCIENCE BUSTERS ihren inhaltlichen Rahmen erweitert und spielen nach dem Tod des Mitbegründers Univ.-Prof. Heinz Oberhummer im Herbst 2015 in vergrößertem Ensemble.

Die neu formierte Kelly Family der Naturwissen­schaften besteht nun rund um den Kabarettisten Martin Puntigam aus dem Astronomen Dr. Florian Freistetter, dem Mikrobiologen Univ.-Prof. Dr. Helmut Jungwirth (Uni Graz), der Verhaltensbiologin Dr. Elisabeth Oberzaucher (Uni Wien), dem Chemiker Dr. Peter Weinberger (TU Wien), dem Molekular­biologen Dr. Martin Moder sowie dem Kabarettisten Günther Paal alias Gunkl. In wechselnder Besetzung stehen sie auf der Bühne und zeigen, wie fantastisch und unterhaltsam Wissenschaft sein kann.

Forum Kino

Teaser (ca. 1 Minute)

Der Dokumentarfilm „Einfach mal (zwischen)lagern?“ ist ein Projekt von Studierenden der TU Berlin im Rahmen der sogenannten Nachhaltigkeitswerkstatt, der unter der Aufsicht des Lehr- und Forschungsbereichs Atomenergie des Fachgebiets Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik der TU Berlin entwickelt wurde. Der beschreibt in ca. 30 Minuten die wesentlichen Herausforderungen, die aktuell bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle, insb. hochradioaktiver Abfälle, in Deutschland bestehen und geht dabei auf verschiedene Perspektiven aus der Bevölkerung, Aufsichtsbehörden, Forschung und anderer Akteure ein. Der Film ist ein Einstieg in eine komplexe Thematik, deren Relevanz in der öffentlichen Debatte meist unterschätzt wird. Die Studierenden stehen beim Forum Zwischenlagerung nextgeneration nach der Vorführung für eine offene Diskussion bereit.

Jacob Beautemps

Foto © Jacob Beautemps

Jacob Beautemps ist ein deutscher YouTuber und Wissenschaftler. Er hat seinen Master of Education in Physik und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln abgeschlossen, wo er nun im Rahmen seiner Doktorarbeit zum Thema „Lernen mit Videos” forscht. Auf seinem YouTube-Kanal Breaking Lab erklärt er wissenschaftliche Themen und neue Technologien für die breite Öffentlichkeit. Mit über drei Millionen Aufrufen pro Monat gehört der Kanal zu den größten Wissenschaftskanälen in Deutschland. Seine ARD-Dokureihe “Science for Future” ist für den Grimme-Preis 2023 nominiert und er ist das Gesicht des Tigerenten Clubs (Kika/ARD) und 5 gegen Jauch (RTL).

Julia Niedermeier

Foto © Reza Shadab

Julia Niedermeier kennt die BGZ bereits seit ihrer Arbeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsabteilung der bundeseigenen Gesellschaft seit September 2022. Derzeit verfolgt sie ihre Promotion über Myonen-Radiographie von beladenen Behältern in Zusammenarbeit mit der BGZ an der TU München.

Bereits ihre Masterarbeit hatte sie zum Thema Myonen-Radiographie geschrieben, ebenfalls in Zusammenarbeit mit der BGZ an der Universität Regensburg. 

Im Juni 2024 wurde Julia Niedermeier auf der KERNTECHNIK-Konferenz mit dem Preis für die beste Präsentation für ihren Vortrag Muography on Spent Fuel Casks: The MUTOMCA Project – An Overview ausgezeichnet. Sie beeindruckte das Publikum mit einer umfassenden und klaren Darstellung der Fortschritte und innovativen Ansätze des MUTOMCA -Projekts. 

Julia ist die erste Studentin der im Aufbau befindlichen Forschungsgruppe Garching, die sich mit Forschungsfragen zu den Inventaren beschäftigt.

Cedric Engels aka „Doktor Whatson“

Cedric Engels schloss 2018 an der ifs Internationale Filmschule Köln sein Filmstudium mit Schwerpunkt Produktion ab. Seit 2015 produziert er regelmäßig Wissenschafts-Videos auf seinem YouTube-Kanal “Doktor Whatson”. Im Anschluss an sein Studium gründete er die Produktionsfirma TWENTYTWO Film in Köln und begann ein wissenschaftsbegeistertes und kreatives Team aufzubauen, das inzwischen aus 13 Leuten besteht. Zusammen produzieren sie wöchentlich Wissensvideos für über 335.000 Abonnenten auf YouTube. Dabei arbeitet Cedric Engels auch regelmäßig mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem ZDF, der Max-Planck-Gesellschaft und privaten Unternehmen zusammen.

Vielen Dank für Ihre Anmeldung zum Forum Zwischenlagerung.