In den FAQs schreiben Sie, dass sich die radioaktive Belastung in Würgassen und der Region nicht erhöht. Wie kommen Sie zu diesem Schluss? Durch den Transport des radioaktiven Abfalls nach Würgassen und entlang der Routen wird die Strahlenbelastung der anliegenden Bevölkerung de facto erhöht.

Auch für den Fall, dass die durch die Transporte verursachte Strahlenbelastung geringer als die natürliche Strahlung ist, wirkt sie dennoch zusätzlich. Damit erhöht sich das Risiko von stochastischen Strahlenschäden, denn mit jeder zusätzlichen Exposition erhöht sich das Risiko für Krebs- und Leukämieerkrankungen unabhängig von der Unterschreitung von Dosisschwellenwerten.

Mit welcher Strahlendosis im Jahr rechnen Sie für die Bevölkerung (direkte Anwohner des ZBL, geschlossene Wohnbebauung) bei einem Transport über Schiene und Straße?

Wie berücksichtigen Sie in diesen Analyse die zusätzliche Belastung durch Staus/Streckensperrungen? Beispielsweise Durchfahrt durch Beverungen?

Wie hoch sind die Ortsdosisleistungen an der Oberfläche in unterschiedlichen Abständen zu den Transportbehältern (Alltagszustände, etwa aufgrund einer roten Ampel hinter dem LKW)?

Mit welchen radiologischen Charakterisierungen der Abfallgebinde rechnen Sie dabei? Diese werden recht unterschiedlich ausfallen, sonst könnten Sie sich das Logistikzentrum vor Einlagerung in Schacht Konrad sparen. Welche Maximalwerte an Strahlung dürfen Konrad-Gebinde maximal aufweisen?

Sehr geehrter Herr Liebenau,

zu 1: Zum Schutz der Bevölkerung sind im Strahlenschutzgesetz und in der Strahlenschutzverordnung Dosisgrenzwerte festgelegt. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens werden wir die Einhaltung aller gesetzlichen Grenzwerte selbstverständlich nachweisen. Ergänzend werden wir durch technische Maßnahmen sicherstellen, dass – über die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte hinaus – bereits an unserem Geländezaun die ionisierende Strahlung im Schwankungsbereich der natürlichen Hintergrundstrahlung liegen wird. Während des Betriebs wird die Strahlenbelastung am Geländezaun regelmäßig gemessen. Diese Ergebnisse werden veröffentlicht.

Grundsätzlich ist es richtig, dass sich Strahlenbelastungen addieren. Darum hat der Gesetzgeber im Strahlenschutzgesetz entsprechende Grenzwerte vorgeschrieben. Dadurch, dass die ionisierende Strahlung bereits am Geländezaun des LoK im Schwankungsbereich der natürlichen Hintergrundstrahlung liegt, können wir eine gesundheitsgefährdende Strahlenbelastung für die Anwohner*innen durch den Betrieb des Logistikzentrums Konrad (LoK) ausschließen.

Zu 2 und 3: Der Transport schwach- und mittelradioaktiver Stoffe ist Alltagsgeschäft in Deutschland, rund eine halbe Million dieser Transporte findet jährlich statt. Zur Untersuchung und Bewertung der mit der Abfallanlieferung zum Endlager Konrad verbundenen potenziellen Strahlenbelastung wurde durch die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) bereits 2009 eine umfangreiche Studie (Transportstudie Konrad) erstellt. Die Ergebnisse und die zugrunde gelegten Transportmodalitäten (u.a. Verkehrsaufkommen) sind ausführlich in der o.g. Studie erläutert, die Sie hier finden können. Diese Studie hat gezeigt, dass die in der Region des Endlagers Konrad stattfindenden Abfalltransporte kein radiologisches Risiko für die Anwohner*innen darstellen, da die Strahlenexposition in der Endlagerregion durch die Abfalltransporte praktisch nicht verändert wird. Diese Feststellung lässt sich auf das LoK übertragen, da es sich um die selben Abfälle handelt.

Zu 4: In der oben erwähnten Transportstudie Konrad wurde für die Dosisberechnung der Anwohner*innen der Hauptanlieferungsstrecken generell ein unabgeschirmter Aufenthalt einer permanent im Freien anwesenden Person unterstellt und entsprechende Dosisbeiträge durch sämtliche Abfalltransporte während der Vorbeifahrt in verschiedenen Abständen berücksichtigt. Zusätzlich wurden bei einem Teil der Abfalltransporte auch verkehrsbedingte Haltezeiten z. B. an Verkehrsampeln oder an Bahnsignalen unterstellt. Die durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Strahlenbelastung der Anwohner*innen praktisch nicht verändert, da die zu erwartende beförderungsbedingte Strahlenbelastung nur einen Bruchteil der natürlichen Strahlenexposition beträgt. Wie schon erwähnt, lassen sich diese Feststellungen auf das LoK übertragen, da es sich um die selben Abfälle handelt. Die im Einzelnen ermittelten Zahlenwerte sind in der Transportstudie Konrad aufgeführt, die über die o.g. Website zugänglich ist.

Zu 5: Das ist richtig. Die Diversität der verschiedenen schwach- und mittelradioaktiven Abfälle ist ein Grund für die Notwendigkeit des LoK. Im LoK werden die Abfallgebinde gemäß den Anforderungen des Planfeststellungsbeschlusses Konrad zu passgenauen, für die optimierte Einlagerung im Endlager Konrad benötigten, Chargen zusammengestellt. Es wird ausschließlich mit Abfallgebinden umgegangen, die die Endlagerungsbedingungen Konrad erfüllen. Daher befinden sich alle Abfälle, die in das Logistikzentrum kommen werden, sicher verpackt in endlagerfähigen Spezialbehältern. Die Endlagerungsbedingungen Konrad sind auf der Website der BGE zu finden. Dort sind die einzuhaltenden Aktivitäten für die verschiedenen Radionuklide und Radionuklidgruppen pro Abfallgebindetyp genannt.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr BGZ-Team

Science Busters

Foto: © Ingo Pertramer_BueroAlba

Die SCIENCE BUSTERS sind längst Kult. Mit ihren Wissenschaftskabarett-Shows gastieren sie in Theatern im gesamten deutsch­sprachi­gen Raum. Fürs Fernsehen (ORFeins und 3Sat) haben sie seit 2011 mehr als 100 Sendungen aufgezeichnet. Seit 2007 lautet auch in ihrer wöchentliche Radio­kolumne auf FM4 das Motto: “Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ (Marie v. Ebner-Eschenbach)

Farbenfroh, lehrreich und unterhaltsam! Denn: Topwissenschaft und Spitzenhumor müssen keine Feinde sein! Im Jahr 2015 haben die SCIENCE BUSTERS ihren inhaltlichen Rahmen erweitert und spielen nach dem Tod des Mitbegründers Univ.-Prof. Heinz Oberhummer im Herbst 2015 in vergrößertem Ensemble.

Die neu formierte Kelly Family der Naturwissen­schaften besteht nun rund um den Kabarettisten Martin Puntigam aus dem Astronomen Dr. Florian Freistetter, dem Mikrobiologen Univ.-Prof. Dr. Helmut Jungwirth (Uni Graz), der Verhaltensbiologin Dr. Elisabeth Oberzaucher (Uni Wien), dem Chemiker Dr. Peter Weinberger (TU Wien), dem Molekular­biologen Dr. Martin Moder sowie dem Kabarettisten Günther Paal alias Gunkl. In wechselnder Besetzung stehen sie auf der Bühne und zeigen, wie fantastisch und unterhaltsam Wissenschaft sein kann.

Forum Kino

Teaser (ca. 1 Minute)

Der Dokumentarfilm „Einfach mal (zwischen)lagern?“ ist ein Projekt von Studierenden der TU Berlin im Rahmen der sogenannten Nachhaltigkeitswerkstatt, der unter der Aufsicht des Lehr- und Forschungsbereichs Atomenergie des Fachgebiets Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik der TU Berlin entwickelt wurde. Der beschreibt in ca. 30 Minuten die wesentlichen Herausforderungen, die aktuell bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle, insb. hochradioaktiver Abfälle, in Deutschland bestehen und geht dabei auf verschiedene Perspektiven aus der Bevölkerung, Aufsichtsbehörden, Forschung und anderer Akteure ein. Der Film ist ein Einstieg in eine komplexe Thematik, deren Relevanz in der öffentlichen Debatte meist unterschätzt wird. Die Studierenden stehen beim Forum Zwischenlagerung nextgeneration nach der Vorführung für eine offene Diskussion bereit.

Jacob Beautemps

Foto © Jacob Beautemps

Jacob Beautemps ist ein deutscher YouTuber und Wissenschaftler. Er hat seinen Master of Education in Physik und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln abgeschlossen, wo er nun im Rahmen seiner Doktorarbeit zum Thema „Lernen mit Videos” forscht. Auf seinem YouTube-Kanal Breaking Lab erklärt er wissenschaftliche Themen und neue Technologien für die breite Öffentlichkeit. Mit über drei Millionen Aufrufen pro Monat gehört der Kanal zu den größten Wissenschaftskanälen in Deutschland. Seine ARD-Dokureihe “Science for Future” ist für den Grimme-Preis 2023 nominiert und er ist das Gesicht des Tigerenten Clubs (Kika/ARD) und 5 gegen Jauch (RTL).

Julia Niedermeier

Foto © Reza Shadab

Julia Niedermeier kennt die BGZ bereits seit ihrer Arbeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsabteilung der bundeseigenen Gesellschaft seit September 2022. Derzeit verfolgt sie ihre Promotion über Myonen-Radiographie von beladenen Behältern in Zusammenarbeit mit der BGZ an der TU München.

Bereits ihre Masterarbeit hatte sie zum Thema Myonen-Radiographie geschrieben, ebenfalls in Zusammenarbeit mit der BGZ an der Universität Regensburg. 

Im Juni 2024 wurde Julia Niedermeier auf der KERNTECHNIK-Konferenz mit dem Preis für die beste Präsentation für ihren Vortrag Muography on Spent Fuel Casks: The MUTOMCA Project – An Overview ausgezeichnet. Sie beeindruckte das Publikum mit einer umfassenden und klaren Darstellung der Fortschritte und innovativen Ansätze des MUTOMCA -Projekts. 

Julia ist die erste Studentin der im Aufbau befindlichen Forschungsgruppe Garching, die sich mit Forschungsfragen zu den Inventaren beschäftigt.

Cedric Engels aka „Doktor Whatson“

Cedric Engels schloss 2018 an der ifs Internationale Filmschule Köln sein Filmstudium mit Schwerpunkt Produktion ab. Seit 2015 produziert er regelmäßig Wissenschafts-Videos auf seinem YouTube-Kanal “Doktor Whatson”. Im Anschluss an sein Studium gründete er die Produktionsfirma TWENTYTWO Film in Köln und begann ein wissenschaftsbegeistertes und kreatives Team aufzubauen, das inzwischen aus 13 Leuten besteht. Zusammen produzieren sie wöchentlich Wissensvideos für über 335.000 Abonnenten auf YouTube. Dabei arbeitet Cedric Engels auch regelmäßig mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem ZDF, der Max-Planck-Gesellschaft und privaten Unternehmen zusammen.

Vielen Dank für Ihre Anmeldung zum Forum Zwischenlagerung.