Könnte die Sicherheit mit einer heißen Zelle nicht besser gewährleistet werden, wenn die Castor Behälter undicht werden?

Sehr geehrter Herr Darge,

die Transport- und Lagerbehälter sind im Zwischenlager grundsätzlich mit zwei Deckeln dicht verschlossen (innerer Primärdeckel und äußerer Sekundärdeckel). Der sichere Einschluss des radioaktiven Inventars wird bereits durch jeweils einen der beiden Deckel gewährleistet. Der Raum zwischen den Deckeln ist mit Helium gefüllt, welches unter Überdruck steht. Dieser Überdruck wird permanent durch einen Druckschalter überwacht.

Im Falle einer Druckveränderung und einer festgestellten Undichtigkeit des äußeren Sekundärdeckels kann die Dichtung problemlos vor Ort an jedem Zwischenlagerstandort ausgetauscht werden. Sollte hingegen die Dichtung des inneren Primärdeckels versagen, strömt das Helium aus dem Deckelzwischenraum in das Behälterinnere. Diese Druckveränderung wird ebenfalls durch das Überwachungssystem registriert und dem Betriebspersonal mitgeteilt. In diesem Fall wird im Zwischenlager mit einem durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) anerkannten Verfahren ein zusätzlicher Deckel aufgeschweißt (Fügedeckel), so dass die Doppeldeckelfunktion erneut gewährleistet ist. Ein solches Ereignis ist in rund 30 Jahren Zwischenlagerpraxis bei den über 1200 in Deutschland gelagerten Castoren noch nie eingetreten.

Im Unterschied zur Reparatur in einer heißen Zelle bietet dieses Verfahren den Vorteil, dass der Behälter permanent hermetisch verschlossen bleibt. Somit ist auch im hypothetischen Fall einer Undichtigkeit des inneren Deckels die Freisetzung von radioaktiven Stoffen sicher ausgeschlossen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr BGZ-Team

 

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