Sehr geehrte Damen und Herrn Schön, dass das Zwischenlager in Würgassen, über unsere Köpfe im Dreiländereck hinweg, geplant wurde. Warum wurden die regionalen Politiker übergangen? Damit wird kein Vertrauen geschaffen. Die Bürger hier sind masslos enttäuscht und entsetzt über Ihr bisheriges Vorgehen. …

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Würgassen Endlager, wenn nicht sogar für hochradioaktive Stoffe werden wird.
Die Lügen begannen schon beim Abkauf der Wiesen, für den Bau des AKW.
Pannen wurden unter den Teppich gekehrt, die Leukämierate bei Kindern stieg. Gutachten hin oder her.
Uns wurde die grüne Wiese versprochen, die nie kam.
WARUM sollten wir jetzt etwas glauben, was uns versprochen wird?
Im Februar telefonierte ich noch mit [einem Mitarbeiter der BGZ]* in Ahaus bzgl.der Sicherheit der jetzigen Restbestände an Containern.
Mir war da schon sehr suspekt, dass man so interessiert war, mich in Sicherheit zu wiegen und aufzuklären.
Von dem geplanten Projekt in Würgassen war da noch keine Rede.
Jetzt weiß ich natürlich warum!
Das Weserbergland ist schön und das Zwischenlager wird den Tourismus hier zerstören. Wer will Urlaub neben einem Zwischenlager machen?
Für die Zukunft meiner Kinder und meiner Enkel ein klares ” Nein” von mir, zum geplanten Zwischenlager.
Da sind sich, Gott sei Dank, viele Bürger hier im Dreiländereck einig und formieren sich.

Mit Gruß aus Beverungen,
Andrea Wesserling-Schrick

*Anmerkung Redaktion: Die Nennung von Daten Dritter verstößt gegen unsere Netiquette, daher wurde der Text geändert.

Sehr geehrte Frau Wesserling-Schrick,

das Bundesumweltministerium hat die BGZ beauftragt, das Logistikzentrum für das Endlager Konrad zu planen und zu errichten. Dieser Auftrag beinhaltet auch die Festlegung eines Standortes. Grundlage für den Auftrag sind das Entsorgungsübergangsgesetz, die Empfehlung der Entsorgungskommission des Bundes (ESK) und der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD. Die BGZ hat insgesamt 28 Standorte im Umkreis von 200 Kilometer Luftlinie vom Endlager Konrad (ESK-Empfehlung) untersucht. Nur neun Standorte erfüllen einen Großteil der Kriterien der Entsorgungskommission des Bundes (ESK) und die Anforderungen, die die BGZ an den Standort stellt. Dazu gehören etwa ein unmittelbarer Gleisanschluss und der Ausschluss von Natur- oder anderen Schutzgebieten. Einzig der Standort Würgassen erfüllt alle diese Kriterien. Die Auswahl der BGZ wurde in einem vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebenen Gutachten des Ökoinstituts bestätigt. Am 6. März 2020 wurde die Entscheidung für den Standort auf einer Pressekonferenz erläutert. So war eine größtmögliche Information der Öffentlichkeit gegeben. Die BGZ steht noch ganz am Anfang ihrer Planungen für den Standort Würgassen. Mit einem Antrags- und Genehmigungsverfahren ist frühestens ab dem zweiten Halbjahr 2021 zu rechnen. Dazu zählt auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit Beteiligungen der Öffentlichkeit.

Die Betriebszeit des Logistikzentrums Konrad ist an den Einlagerungsbetrieb des Endlagers Konrad geknüpft. Dieser Einlagerungsbetrieb soll im Jahr 2027 starten und ist für maximal 30 Jahre genehmigt. Gemeinsam mit der BGE als Betreiberin des Endlagers Konrad ist es jedoch unser Ziel, die Zeitdauer des Einlagerungsbetriebs zu verkürzen. Möglich wird dies unter anderem durch den Betrieb des Logistikzentrums. Mit dem Ende des Einlagerungsbetriebs im Endlager endet auch der Betrieb des Logistikzentrums. Es kann dann abgerissen oder anderweitig genutzt werden, wenn die Kommune dies wünscht. Die Einlagerung von hochradioaktiven Abfällen im Logistikzentrum ist weder geplant noch rechtlich möglich.

Bitten sehen Sie es uns nach, dass wir uns nicht zu Vorgängen während der Planung und des Betriebs des Atomkraftwerks Würgassen äußern können. Wir nehmen Ihre Sorgen um die Gesundheit – speziell Ihrer Kinder – jedoch sehr ernst. Daher gestatten Sie uns nachfolgend einige Anmerkungen zum Thema radioaktiver Strahlung und Krebserkrankungen:

Im Logistikzentrum werden ausschließlich endlagergerecht und sicher verpackte schwach- und mittelradioaktive Abfälle in speziellen fest verschlossenen Behältern bereitgestellt und von dort an das Endlager Konrad abgegeben.

Das Logistikzentrum wird so geplant und betrieben werden, dass für die Bevölkerung und die Umwelt keine Gefahren entstehen. Dies werden wir im Genehmigungsverfahren und später regelmäßig auch gegenüber der Aufsichtsbehörde nachweisen müssen. Unser eigenes Ziel ist es darüber hinaus, durch technische und logistische Maßnahmen sicherzustellen, dass die vom LoK ausgehende Strahlung bereits am Geländezaun im Bereich der Schwankungsbreite der natürlichen Hintergrundstrahlung liegt und damit nicht mehr messbar sein wird.

Darüber hinaus wurde in einer wissenschaftlichen-Studie (sog. KiKK-Studie) für die Region Würgassen keine Häufung von Leukämie-Krankheitsfällen festgestellt. (https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=61936).

Zum Thema „Grüne Wiese“: Die Bezeichnung „Grüne Wiese“ ist ein feststehender Begriff u.a. im Zusammenhang mit dem Rückbau von Atomkraftwerken und leider missverständlich. Er soll vor allem deutlich machen, dass ein Atomkraftwerk komplett zurück gebaut wird. Das heißt – kurz gesagt –, dass die Anlage am Schluss restlos abgetragen wird. Dies bedeutet allerdings nicht, dass gewerbliche oder industrielle Nachnutzungen nicht möglich oder gar ausgeschlossen sind. Am Standort Würgassen ist dies schon deshalb noch nicht möglich, weil auf dem Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks weiterhin zwei Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktiven Abfall sowie ein Umspannwerk vorhanden sind. Der Standort ist in der Regionalplanung weiter für die Energieerzeugung vorgesehen, (Umspannwerk, Leitungen) und als Gewerbe- und Industriegebiet mit zweckgebundener Nutzung ausgewiesen.

Tourismus fand und findet im Weserbergland bereits während des Baus und der Betriebszeit des Atomkraftwerks und der beiden Zwischenlager statt – etwa in unmittelbarer Nähe mit dem Campingplatz am Axelsee. Das künftige Logistikzentrum Konrad wird darüber hinaus deutlich weniger landschaftsprägend sein, als die noch bestehenden, drei Mal so hohen Anlagen des ehemaligen AKW Würgassen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr BGZ-Team

Science Busters

Foto: © Ingo Pertramer_BueroAlba

Die SCIENCE BUSTERS sind längst Kult. Mit ihren Wissenschaftskabarett-Shows gastieren sie in Theatern im gesamten deutsch­sprachi­gen Raum. Fürs Fernsehen (ORFeins und 3Sat) haben sie seit 2011 mehr als 100 Sendungen aufgezeichnet. Seit 2007 lautet auch in ihrer wöchentliche Radio­kolumne auf FM4 das Motto: “Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ (Marie v. Ebner-Eschenbach)

Farbenfroh, lehrreich und unterhaltsam! Denn: Topwissenschaft und Spitzenhumor müssen keine Feinde sein! Im Jahr 2015 haben die SCIENCE BUSTERS ihren inhaltlichen Rahmen erweitert und spielen nach dem Tod des Mitbegründers Univ.-Prof. Heinz Oberhummer im Herbst 2015 in vergrößertem Ensemble.

Die neu formierte Kelly Family der Naturwissen­schaften besteht nun rund um den Kabarettisten Martin Puntigam aus dem Astronomen Dr. Florian Freistetter, dem Mikrobiologen Univ.-Prof. Dr. Helmut Jungwirth (Uni Graz), der Verhaltensbiologin Dr. Elisabeth Oberzaucher (Uni Wien), dem Chemiker Dr. Peter Weinberger (TU Wien), dem Molekular­biologen Dr. Martin Moder sowie dem Kabarettisten Günther Paal alias Gunkl. In wechselnder Besetzung stehen sie auf der Bühne und zeigen, wie fantastisch und unterhaltsam Wissenschaft sein kann.

Forum Kino

Teaser (ca. 1 Minute)

Der Dokumentarfilm „Einfach mal (zwischen)lagern?“ ist ein Projekt von Studierenden der TU Berlin im Rahmen der sogenannten Nachhaltigkeitswerkstatt, der unter der Aufsicht des Lehr- und Forschungsbereichs Atomenergie des Fachgebiets Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik der TU Berlin entwickelt wurde. Der beschreibt in ca. 30 Minuten die wesentlichen Herausforderungen, die aktuell bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle, insb. hochradioaktiver Abfälle, in Deutschland bestehen und geht dabei auf verschiedene Perspektiven aus der Bevölkerung, Aufsichtsbehörden, Forschung und anderer Akteure ein. Der Film ist ein Einstieg in eine komplexe Thematik, deren Relevanz in der öffentlichen Debatte meist unterschätzt wird. Die Studierenden stehen beim Forum Zwischenlagerung nextgeneration nach der Vorführung für eine offene Diskussion bereit.

Jacob Beautemps

Foto © Jacob Beautemps

Jacob Beautemps ist ein deutscher YouTuber und Wissenschaftler. Er hat seinen Master of Education in Physik und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln abgeschlossen, wo er nun im Rahmen seiner Doktorarbeit zum Thema „Lernen mit Videos” forscht. Auf seinem YouTube-Kanal Breaking Lab erklärt er wissenschaftliche Themen und neue Technologien für die breite Öffentlichkeit. Mit über drei Millionen Aufrufen pro Monat gehört der Kanal zu den größten Wissenschaftskanälen in Deutschland. Seine ARD-Dokureihe “Science for Future” ist für den Grimme-Preis 2023 nominiert und er ist das Gesicht des Tigerenten Clubs (Kika/ARD) und 5 gegen Jauch (RTL).

Julia Niedermeier

Foto © Reza Shadab

Julia Niedermeier kennt die BGZ bereits seit ihrer Arbeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsabteilung der bundeseigenen Gesellschaft seit September 2022. Derzeit verfolgt sie ihre Promotion über Myonen-Radiographie von beladenen Behältern in Zusammenarbeit mit der BGZ an der TU München.

Bereits ihre Masterarbeit hatte sie zum Thema Myonen-Radiographie geschrieben, ebenfalls in Zusammenarbeit mit der BGZ an der Universität Regensburg. 

Im Juni 2024 wurde Julia Niedermeier auf der KERNTECHNIK-Konferenz mit dem Preis für die beste Präsentation für ihren Vortrag Muography on Spent Fuel Casks: The MUTOMCA Project – An Overview ausgezeichnet. Sie beeindruckte das Publikum mit einer umfassenden und klaren Darstellung der Fortschritte und innovativen Ansätze des MUTOMCA -Projekts. 

Julia ist die erste Studentin der im Aufbau befindlichen Forschungsgruppe Garching, die sich mit Forschungsfragen zu den Inventaren beschäftigt.

Cedric Engels aka „Doktor Whatson“

Cedric Engels schloss 2018 an der ifs Internationale Filmschule Köln sein Filmstudium mit Schwerpunkt Produktion ab. Seit 2015 produziert er regelmäßig Wissenschafts-Videos auf seinem YouTube-Kanal “Doktor Whatson”. Im Anschluss an sein Studium gründete er die Produktionsfirma TWENTYTWO Film in Köln und begann ein wissenschaftsbegeistertes und kreatives Team aufzubauen, das inzwischen aus 13 Leuten besteht. Zusammen produzieren sie wöchentlich Wissensvideos für über 335.000 Abonnenten auf YouTube. Dabei arbeitet Cedric Engels auch regelmäßig mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem ZDF, der Max-Planck-Gesellschaft und privaten Unternehmen zusammen.

Vielen Dank für Ihre Anmeldung zum Forum Zwischenlagerung.