Bislang sind alle Planungen, wie die Endlagerung aller toxischen Stoffe (schwach-, mittel-, hochradioaktives Material) erfolgen soll, nur theoretische Überlegungen. Es gibt Fakten und Daten, die in Ihrem Hause bekannt sein müssten. Gibt es Bereiche, die der Geheimhaltung unterliegen [1]? Welche sind dies [2]. Bitte nennen Sie mir, uns, der Öffentlichkeit die in allen vorhandenen Zwischenlagern Deutschlands derzeit (Stand z.B. Ende 2019) vorhandenen Mengen der atomaren Rückstände (hochradioaktives Material ausgenommen)

[3]. Welche Stoffe sind dies [4]? Wie ist deren Klassifizierung (Anteile, Risikobewertung etc) [5] ? Wo sind diese Fakten, insbesondere auch die mengenmäßige Verteilung auf die einzelnen Standorte, veröffentlicht und einsehbar [6]? Können Sie diese Fakten hier bitte nennen, wenn das nicht der Fall sein sollte [7]? Gibt es ansonsten ein Gremium, dem diese Fakten und Zahlen, alle radioaktiven Materialien betreffend, bekannt sind [8]? Welches Gremium ist dies [9]? Last not least: Warum ist die Öffentlichkeit im Fall Würgassen jetzt quasi vor vollendete Tatsachen gestellt worden [10]? Wie beurteilen Sie die geleistete Arbeit des NBG (Nationales Begleitgremium) in Sachen Endlagerung [11]? Warum gab es keine entsprechenden Ansätze, das auch für den hier relevanten Bereich zu versuchen [12]? Das hätte doch zumindest etwas demokratischer ausgesehen.

Eine Vorbemerkung zu Ihren Fragen: Das Endlager Konrad ist seit dem Jahr 2007 genehmigt. Die wesentlichen Einlagerungsbedingungen finden sie hier. Über das Endlager selber können Sie sich umfangreich auf der Website der BGE informieren, die das Endlager derzeit errichten lässt und betreiben wird. Derzeit sind die für die Einlagerung im Schacht Konrad vorgesehenen Abfälle in dezentralen Zwischenlagern gelagert. Diese Zwischenlager sind genehmigt und werden von den zuständigen Landesbehörden überwacht. Dies gilt auch für die dort gelagerten Abfallbehälter, die die Annahmebedingungen der Zwischenlager einhalten müssen.

Zu Ihren einzelnen Fragen:

Zu 1./2. Bei der Zwischenlagerung von radioaktiven Abfällen unterliegen die Bestimmungen zur Sicherung der Zwischenlager vor Eingriffen Dritter der Geheimhaltung.

Zu 3. Einen Überblick über die von der BGZ betriebenen Zwischenlager inklusive der aktuellen Belegung finden Sie hier. Einen Überblick über die Gesamtsituation radioaktiver Abfälle in Deutschland bietet die Internetseite des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE).

Zu 4. Es handelt sich um schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus Betrieb, Stilllegung und Rückbau von Kernkraftwerken (wie z.B. Bauschutt, Maschinen- und Anlagenteile, Filter aber auch Verbrauchsmaterialien wie Handschuhe oder Schutzanzüge) sowie aus Industrie, Forschung und Medizin.

Zu 5. Die Herkunft der Abfälle ist aus der Grafik auf unserer Internetseite ersichtlich. Eine Risikobewertung über die Einteilung nach schwach- und mittelradioaktiven Abfällen hinaus findet nicht statt. Diese Abfälle werden bzw. sind entsprechend ihrer chemischen, toxischen und radiologischen Eigenschaften in eigens dafür konstruierte Behälter sicher verpackt.

Zu 6. Siehe Antwort auf Frage 3.

Zu 7. Entfällt

Zu 8./9. Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde für Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle ist das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden für die Zwischenlager mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen sind die Bundesländer.

Zu 10. Nachdem die Entscheidung für den Standort Würgassen gefallen war, hat die BGZ ihre Entscheidung am 6. März 2020 auf einer Pressekonferenz in Würgassen erläutert. So war eine größtmögliche Information der Öffentlichkeit über die Medien gegeben. Wir kennen keinen besseren Weg, die Bevölkerung möglichst breit zu informieren. Wie es zur Entscheidung für den Standort Würgassen gekommen ist, können Sie hier nachvollziehen.

Zu 11. Die BGZ sieht im Nationale Begleitgremium (NBG) eine wichtige Institution, die die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle unterstützt.

Zu 12. Das NBG begleitet die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle. Ziel dieser Suche ist es, den bestgeeignetsten – also sichersten – Standort für ein solches Endlager zu finden, um die hochradioaktiven Abfälle eine Million Jahre von der Umwelt abzuschirmen.

Das Logistikzentrum Konrad hat eine völlig andere Aufgabe und ist schon deshalb nicht mit der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle vergleichbar: Beim Logistikzentrum handelt es sich um eine zeitlich befristete Einrichtung für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Die Anforderungen an einen Standort für ein solches Logistikzentrum hat die Entsorgungskommission mit ihren Empfehlungen definiert. Nach diesen und zusätzlichen eigenen Kriterien hat die BGZ 28 potentielle Flächen untersucht. Neun davon erwiesen sich als grundsätzlich geeignet. Würgassen erwies sich unter diesen neun Standorten jedoch als am geeignetsten. Mit dem Logistikzentrum soll der Einlagerungsbetrieb im Endlager Konrad optimiert und verkürzt werden. Das Endlager Konrad ist abschließend genehmigt und wird 2027 in Betrieb gehen. Nach Ende der Betriebszeit des Endlagers Konrad endet auch die Betriebszeit des Logistikzentrums..

Mit freundlichen Grüßen
Ihr BGZ-Team

Science Busters

Foto: © Ingo Pertramer_BueroAlba

Die SCIENCE BUSTERS sind längst Kult. Mit ihren Wissenschaftskabarett-Shows gastieren sie in Theatern im gesamten deutsch­sprachi­gen Raum. Fürs Fernsehen (ORFeins und 3Sat) haben sie seit 2011 mehr als 100 Sendungen aufgezeichnet. Seit 2007 lautet auch in ihrer wöchentliche Radio­kolumne auf FM4 das Motto: „Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ (Marie v. Ebner-Eschenbach)

Farbenfroh, lehrreich und unterhaltsam! Denn: Topwissenschaft und Spitzenhumor müssen keine Feinde sein! Im Jahr 2015 haben die SCIENCE BUSTERS ihren inhaltlichen Rahmen erweitert und spielen nach dem Tod des Mitbegründers Univ.-Prof. Heinz Oberhummer im Herbst 2015 in vergrößertem Ensemble.

Die neu formierte Kelly Family der Naturwissen­schaften besteht nun rund um den Kabarettisten Martin Puntigam aus dem Astronomen Dr. Florian Freistetter, dem Mikrobiologen Univ.-Prof. Dr. Helmut Jungwirth (Uni Graz), der Verhaltensbiologin Dr. Elisabeth Oberzaucher (Uni Wien), dem Chemiker Dr. Peter Weinberger (TU Wien), dem Molekular­biologen Dr. Martin Moder sowie dem Kabarettisten Günther Paal alias Gunkl. In wechselnder Besetzung stehen sie auf der Bühne und zeigen, wie fantastisch und unterhaltsam Wissenschaft sein kann.

Forum Kino

Teaser (ca. 1 Minute)

Der Dokumentarfilm „Einfach mal (zwischen)lagern?“ ist ein Projekt von Studierenden der TU Berlin im Rahmen der sogenannten Nachhaltigkeitswerkstatt, der unter der Aufsicht des Lehr- und Forschungsbereichs Atomenergie des Fachgebiets Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik der TU Berlin entwickelt wurde. Der beschreibt in ca. 30 Minuten die wesentlichen Herausforderungen, die aktuell bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle, insb. hochradioaktiver Abfälle, in Deutschland bestehen und geht dabei auf verschiedene Perspektiven aus der Bevölkerung, Aufsichtsbehörden, Forschung und anderer Akteure ein. Der Film ist ein Einstieg in eine komplexe Thematik, deren Relevanz in der öffentlichen Debatte meist unterschätzt wird. Die Studierenden stehen beim Forum Zwischenlagerung nextgeneration nach der Vorführung für eine offene Diskussion bereit.

Jacob Beautemps

Foto © Jacob Beautemps

Jacob Beautemps ist ein deutscher YouTuber und Wissenschaftler. Er hat seinen Master of Education in Physik und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln abgeschlossen, wo er nun im Rahmen seiner Doktorarbeit zum Thema „Lernen mit Videos” forscht. Auf seinem YouTube-Kanal Breaking Lab erklärt er wissenschaftliche Themen und neue Technologien für die breite Öffentlichkeit. Mit über drei Millionen Aufrufen pro Monat gehört der Kanal zu den größten Wissenschaftskanälen in Deutschland. Seine ARD-Dokureihe „Science for Future“ ist für den Grimme-Preis 2023 nominiert und er ist das Gesicht des Tigerenten Clubs (Kika/ARD) und 5 gegen Jauch (RTL).

Julia Niedermeier

Foto © Reza Shadab

Julia Niedermeier kennt die BGZ bereits seit ihrer Arbeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsabteilung der bundeseigenen Gesellschaft seit September 2022. Derzeit verfolgt sie ihre Promotion über Myonen-Radiographie von beladenen Behältern in Zusammenarbeit mit der BGZ an der TU München.

Bereits ihre Masterarbeit hatte sie zum Thema Myonen-Radiographie geschrieben, ebenfalls in Zusammenarbeit mit der BGZ an der Universität Regensburg. 

Im Juni 2024 wurde Julia Niedermeier auf der KERNTECHNIK-Konferenz mit dem Preis für die beste Präsentation für ihren Vortrag Muography on Spent Fuel Casks: The MUTOMCA Project – An Overview ausgezeichnet. Sie beeindruckte das Publikum mit einer umfassenden und klaren Darstellung der Fortschritte und innovativen Ansätze des MUTOMCA -Projekts. 

Julia ist die erste Studentin der im Aufbau befindlichen Forschungsgruppe Garching, die sich mit Forschungsfragen zu den Inventaren beschäftigt.

Cedric Engels aka „Doktor Whatson“

Cedric Engels schloss 2018 an der ifs Internationale Filmschule Köln sein Filmstudium mit Schwerpunkt Produktion ab. Seit 2015 produziert er regelmäßig Wissenschafts-Videos auf seinem YouTube-Kanal „Doktor Whatson“. Im Anschluss an sein Studium gründete er die Produktionsfirma TWENTYTWO Film in Köln und begann ein wissenschaftsbegeistertes und kreatives Team aufzubauen, das inzwischen aus 13 Leuten besteht. Zusammen produzieren sie wöchentlich Wissensvideos für über 335.000 Abonnenten auf YouTube. Dabei arbeitet Cedric Engels auch regelmäßig mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem ZDF, der Max-Planck-Gesellschaft und privaten Unternehmen zusammen.

Vielen Dank für Ihre Anmeldung zum Forum Zwischenlagerung.