Sehr geehrter Herr Rosen, sehr geehrter Herr Kranert-Rydzy, wie hoch ist die radioaktive Belastung im Vergleich zu:

1.) der natürlichen Strahlung

a) von Radon aus der Erde
b) vom Weltraum

2.) dem ehemaligen Kernkraftwerk Würgassen

3.) Tschernobyl
und
4.) der Radiojodtherapie, die bei mir 2010 im Klinikum Göttingen durchgeführt wurde.

Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
mit freundlichen Grüßen
Martin Hümer*

[*Anmerkung der Redaktion: Der Fragesteller hatte hier seine vollständige Adresse genannt, diese veröffentlichen wir aus Datenschutzgründen nicht]

Sehr geehrter Herr Hümer,

gestatten Sie uns zunächst eine Vorbemerkung zu Ihren Fragen: Grundsätzlich erhält jeder Mensch im Schnitt eine natürliche Strahlendosis von etwa 2.100 Mikrosievert (2,1 Millisievert) pro Jahr. Diese setzt sich aus der Höhenstrahlung und der Strahlung der Erdkruste zusammen und kann je nach Aufenthaltsort zwischen 1.000 und 10.000 Mikrosievert pro Jahr (1 bis 10 Millisievert) schwanken. Hinzu kommt noch die individuelle Strahlenbelastung durch medizinischen Anwendungen (Röntgen, Radionuklidtherapie), Essgewohnheiten, Tabakkonsum oder Langstreckenflüge, um nur einige Beispiele zu nennen. In der Folge beträgt die durchschnittliche Strahlenbelastung eines Menschen in Deutschland etwa 4.000 Mikrosievert (4 Millisievert).

Die BGZ wird durch technische Maßnahmen sicherstellen, dass bereits am Anlagenzaun des geplanten Logistikzentrums die radioaktive Strahlung im Schwankungsbereich der natürlichen Hintergrundstrahlung liegt. Die Werte der Hintergrundstrahlung im Weserbergland finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Strahlenschutz unter diesem Link. An der Messstelle Beverungen-Dallhausen lag der Messwert am heutigen Tag (9. Juni 2020, 11 Uhr) bei 0,104 Mikrosievert pro Stunde; in Trendelburg/Langenthal waren es zur selben Zeit 0,098 Mikrosievert pro Stunde. Eine unmittelbare Messstelle in Würgassen hat das BfS nicht, die Werte dürften sich aber auch hier im Bereich von 0,1 Mikrosievert pro Stunde bewegen. Die BGZ wird aber vor Inbetriebnahme des Logistikzentrums sogenannte Null-Messungen am Standort vornehmen, um die Hintergrundstrahlung vor der Einlagerung der ersten Abfallbehälter zu bestimmen.

Die Belastung mit Radon in der Luft ist abhängig von der Gegend, in der Sie leben. Entsprechende Informationen hat ebenfalls das BfS auf seiner Internetseite aufbereitet, Sie finden dort auch eine Karte mit der regionalen Radonbelastung. Demnach ist die Belastung mit Radon im Bereich des Dreiländerecks im Weserbergland sehr breit zwischen weniger als 20.000 Becquerel und maximal 100.000 Becquerel verteilt.

Die Dosisleistung der Höhenstrahlung wiederum ist abhängig davon, wo Sie wohnen. An den Küsten ist die Höhenstrahlung aufgrund der Dichte der Atmosphäre geringer als auf hohen Bergen. Die Belastung steigt also mit zunehmender Höhe – und ist daher etwa bei Langstreckenflügen zu beachten. Auch hier empfehlen wir die Themenseite des BfS für ausführlichere Informationen.

Die Ortsdosisleistung des Atomkraftwerks Würgassen lag nach Angaben von PreussenElektra während des Leistungsbetriebs des Reaktors am Betonzaun der Anlage bei 0,6 Millisievert pro Jahr – also im Bereich der natürlichen Hintergrundstrahlung.

Nach Angaben des Bundesumweltministeriums beträgt die mittlere Strahlenbelastung der Bevölkerung infolge der von Tschernobyl nach Deutschland verfrachteten Radioaktivität gegenwärtig weniger als 0,01 Millisievert pro Jahr. Weitere Informationen zu den Folgen der Reaktorkatastrophe finden Sie hier.

Zu Ihrer Radiojodtherapie können wir leider keine Angaben zur individuellen Strahlendosis machen, dies müssten Sie bitte bei Ihrem behandelnden Arzt erfragen. Wir hoffen, dass Sie inzwischen wieder bei guter Gesundheit sind.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr BGZ-Team

Science Busters

Foto: © Ingo Pertramer_BueroAlba

Die SCIENCE BUSTERS sind längst Kult. Mit ihren Wissenschaftskabarett-Shows gastieren sie in Theatern im gesamten deutsch­sprachi­gen Raum. Fürs Fernsehen (ORFeins und 3Sat) haben sie seit 2011 mehr als 100 Sendungen aufgezeichnet. Seit 2007 lautet auch in ihrer wöchentliche Radio­kolumne auf FM4 das Motto: “Wer nichts weiß, muss alles glauben.“ (Marie v. Ebner-Eschenbach)

Farbenfroh, lehrreich und unterhaltsam! Denn: Topwissenschaft und Spitzenhumor müssen keine Feinde sein! Im Jahr 2015 haben die SCIENCE BUSTERS ihren inhaltlichen Rahmen erweitert und spielen nach dem Tod des Mitbegründers Univ.-Prof. Heinz Oberhummer im Herbst 2015 in vergrößertem Ensemble.

Die neu formierte Kelly Family der Naturwissen­schaften besteht nun rund um den Kabarettisten Martin Puntigam aus dem Astronomen Dr. Florian Freistetter, dem Mikrobiologen Univ.-Prof. Dr. Helmut Jungwirth (Uni Graz), der Verhaltensbiologin Dr. Elisabeth Oberzaucher (Uni Wien), dem Chemiker Dr. Peter Weinberger (TU Wien), dem Molekular­biologen Dr. Martin Moder sowie dem Kabarettisten Günther Paal alias Gunkl. In wechselnder Besetzung stehen sie auf der Bühne und zeigen, wie fantastisch und unterhaltsam Wissenschaft sein kann.

Forum Kino

Teaser (ca. 1 Minute)

Der Dokumentarfilm „Einfach mal (zwischen)lagern?“ ist ein Projekt von Studierenden der TU Berlin im Rahmen der sogenannten Nachhaltigkeitswerkstatt, der unter der Aufsicht des Lehr- und Forschungsbereichs Atomenergie des Fachgebiets Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik der TU Berlin entwickelt wurde. Der beschreibt in ca. 30 Minuten die wesentlichen Herausforderungen, die aktuell bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle, insb. hochradioaktiver Abfälle, in Deutschland bestehen und geht dabei auf verschiedene Perspektiven aus der Bevölkerung, Aufsichtsbehörden, Forschung und anderer Akteure ein. Der Film ist ein Einstieg in eine komplexe Thematik, deren Relevanz in der öffentlichen Debatte meist unterschätzt wird. Die Studierenden stehen beim Forum Zwischenlagerung nextgeneration nach der Vorführung für eine offene Diskussion bereit.

Jacob Beautemps

Foto © Jacob Beautemps

Jacob Beautemps ist ein deutscher YouTuber und Wissenschaftler. Er hat seinen Master of Education in Physik und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln abgeschlossen, wo er nun im Rahmen seiner Doktorarbeit zum Thema „Lernen mit Videos” forscht. Auf seinem YouTube-Kanal Breaking Lab erklärt er wissenschaftliche Themen und neue Technologien für die breite Öffentlichkeit. Mit über drei Millionen Aufrufen pro Monat gehört der Kanal zu den größten Wissenschaftskanälen in Deutschland. Seine ARD-Dokureihe “Science for Future” ist für den Grimme-Preis 2023 nominiert und er ist das Gesicht des Tigerenten Clubs (Kika/ARD) und 5 gegen Jauch (RTL).

Julia Niedermeier

Foto © Reza Shadab

Julia Niedermeier kennt die BGZ bereits seit ihrer Arbeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsabteilung der bundeseigenen Gesellschaft seit September 2022. Derzeit verfolgt sie ihre Promotion über Myonen-Radiographie von beladenen Behältern in Zusammenarbeit mit der BGZ an der TU München.

Bereits ihre Masterarbeit hatte sie zum Thema Myonen-Radiographie geschrieben, ebenfalls in Zusammenarbeit mit der BGZ an der Universität Regensburg. 

Im Juni 2024 wurde Julia Niedermeier auf der KERNTECHNIK-Konferenz mit dem Preis für die beste Präsentation für ihren Vortrag Muography on Spent Fuel Casks: The MUTOMCA Project – An Overview ausgezeichnet. Sie beeindruckte das Publikum mit einer umfassenden und klaren Darstellung der Fortschritte und innovativen Ansätze des MUTOMCA -Projekts. 

Julia ist die erste Studentin der im Aufbau befindlichen Forschungsgruppe Garching, die sich mit Forschungsfragen zu den Inventaren beschäftigt.

Cedric Engels aka „Doktor Whatson“

Cedric Engels schloss 2018 an der ifs Internationale Filmschule Köln sein Filmstudium mit Schwerpunkt Produktion ab. Seit 2015 produziert er regelmäßig Wissenschafts-Videos auf seinem YouTube-Kanal “Doktor Whatson”. Im Anschluss an sein Studium gründete er die Produktionsfirma TWENTYTWO Film in Köln und begann ein wissenschaftsbegeistertes und kreatives Team aufzubauen, das inzwischen aus 13 Leuten besteht. Zusammen produzieren sie wöchentlich Wissensvideos für über 335.000 Abonnenten auf YouTube. Dabei arbeitet Cedric Engels auch regelmäßig mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem ZDF, der Max-Planck-Gesellschaft und privaten Unternehmen zusammen.

Vielen Dank für Ihre Anmeldung zum Forum Zwischenlagerung.