[Anm. der Redaktion: Diese Rückmeldung erreichte uns auf postalischem Weg.]
Sehr geehrte Frau B.,
anfallende radioaktive Abfälle sind gemäß Entsorgungsübergangsgesetz stets zunächst an ihrem Entstehungsort dezentral zwischenzulagern. Für die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle gibt es mit Schacht Konrad im niedersächsischen Salzgitter bereits ein genehmigtes Endlager, das 2027 fertigstellt sein soll. Das heißt, die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle der Energieversorgungsunternehmen müssen für ihre Endlagerung aus dem jeweiligen BGZ-Zwischenlager zum Endlager Konrad transportiert werden.
Hier kommt nun das Logistikzentrum Konrad (LoK) in Würgassen ins Spiel: Das Logistikzentrum ist dem Endlager Konrad „vorgeschaltet“. Sinn und Zweck des LoK wird die Sicherstellung der kontinuierlichen Einlagerung des Atommülls im Endlager Konrad sein. Hintergrund ist, dass die Behälter mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen in den dezentralen Zwischenlagern aufgrund Platzmangels nicht so sortiert werden können, wie sie im Endlager Konrad benötigt werden. In der Folge käme es ohne ein Logistikzentrum zu Unterbrechungen des Einlagerungsbetriebs im Endlager. Das LoK beseitigt dieses logistische Problem: In der Anlage können die Abfallbehälter in passgenauen Chargen ganz nach den Bedürfnissen des Endlagers zusammengestellt und „just-in-time“ angeliefert werden. Das Logistikzentrum optimiert somit den Einlagerungsbetrieb im Endlager Konrad und verkürzt ihn insgesamt. Die radioaktiven Abfälle können also schneller eingelagert werden, was einen Sicherheitsgewinn für alle bedeutet.
Die Anzahl der Transporte wird sich darüber hinaus durch das zwischengeschaltete Logistikzentrum nicht erhöhen. Mithilfe des Logistikzentrums können für den An- und Abtransport zum Endlager Konrad längere Züge eingesetzt werden. Bei einem direkten Transport von dezentralen Zwischenlagern mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen, sind solche Bündelungen in der Regel nicht möglich. Aus den jeweiligen Zwischenlagern würden meist Einzeltransporte mit deutlich kürzeren Zuglängen von ein bis drei Waggons erfolgen (siehe auch Transportstudie Konrad aus dem Jahr 2009).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr BGZ-Team
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